Du möchtest ein Unternehmen gründen, weißt aber nicht wo anfangen?
Ein Unternehmen zu gründen ist nach wie vor für viele eine große Herausforderung. Es gibt so vieles zu bedenken und da ist auch noch die große Frage wo anfangen.
Dabei ist es durchaus einfacher als es scheint!
Hier sind die wichtigsten Punkte damit das Gründen rascher und vor allem richtig geht. Ich hab sie nach Priorität geordnet damit Du einen Punkt nach dem Anderen abarbeiten kannst.
Planung ist alles
Bevor Du Dich in das Abenteuer Gründung stürzt, solltest Du zuerst mal Deine hausaufgaben machen. Sprich: Du musst erst mal an den Schreibtisch und planen.
Eine gute Planung ist die halbe Miete! Sie gibt Dir Sicherheit, hilft Dir keinen Punkt zu vergessen und Du behältst besser den Überblick.
Was gehört in eine Business-Planung?
Ganz oben auf der Liste muss mal stehen was Du überhaupt konkret machen willst. Und zwar wirklich konkret. Da reicht es nicht wenn Du z.B. “Fotografie” hinschreibst. Formuliere es so gut wie möglich aus: “Naturfotografie mit Schwerpunkt auf Wälder”. Das hilft bei der Planung und dann bei der eigentlichen Gründung.
Bleiben wir mal bei dem Foto-Beispiel. Du willst Dich auf Naturfotografie spezialisieren.
Das schreibst Du also ganz oben auf den Plan als Punkt 1.
Bevor Du überhaupt an Equipment, Website, Kunden und Co denken kannst musst Du mal die ganzen Behörden abklappern. “Behördenwege” ist also Punkt 2 auf der Liste.
Und der 3. Punkt ist auch wesentlich: Dein Budget. Geld ist nun mal das Um und Auf eines Unternehmens.
Und danach kannst Du alles was Dir so einfällt auf den Plan schreiben. Wahrscheinlich wird Dir nicht alles auf einmal einfallen – kein Problem! Du kannst ja jederzeit Deinen Plan erweitern.
So gründest Du richtig:
1.) Die Behördenwege
Klingt schlimmer als es ist. Am Besten gehst Du erst mal zur WKO, die sind dort sehr hilfsbereit und der große Vorteil: Du bekommst gleich alle Formulare vorausgefüllt und mit den Adressen wo Du hin musst.
Zuerst mal stattest Du dem Finanzamt einen Besuch ab. Da bekommst Du eine Steuernummer, die Du dann später für die Steuererklärung brauchst.
Dann ist das Magistrat bzw die Bezirksbehörde dran. Dort meldest Du dass Du ein Gewerbe eröffnen willst und wirst ins Gewerberegister eingetragen. Von dort bekommst Du auch Deine Gewerbeberechtigung. Bei einem freien Gewerbe brauchst Du keinen Befähigungsnachweis!
Und zu guter Letzt ist die Versicherung dran: die SVS. Meine Empfehlung: melde Dich mal als Kleingewerbe an – da brauchst Du nicht so viel Versicherung zahlen. Aufstocken kannst Du jederzeit!
2.) Die Basics
Wenn Du den Behördenmarathon hinter Dir hast kannst Du den Rest angehen.
Dein Budget ist dabei das Wichtigste! Du solltest es nicht aus den Augen verlieren und Dich womöglich in Schulden stürzen!
Vergiss alle Gurus, die Dir versprechen dass Du Dein Unternehmen für lau gründen kannst! Man bekommt weder ein Unternehmen noch eine Semmel geschenkt.
Die Basis-Ausstattung jedes Unternehmens:
- Gewerbeanmeldung
- Designkosten für Logo / Branding
- Designkosten für eine Website
- Designkosten für Drucksorten und Werbematerial
- Serverspace und Domain
- Druckkosten für Visitenkarten, Flyer, etc
- Werbekosten (entweder für Printmedien oder auf Social Media)
- Businesshandy (sehr zu empfehlen, wenn Du Deine Privatnummer schützen willst)
- Internet
- Materialkosten (je nach dem welches Business Du hast)
- Verpackungsmaterial
- Kosten für einen Laden und die Ausstattung (falls Du nicht ein reines Online-Business hast)
- Versicherungen (sehr zu empfehlen: Rechtsschutz!)
- Kammerumlage
- Pflichtversicherung
- Sicherheitspolster für den Anfang (nicht jeder erzielt gleich den Mega-Gewinn!)
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Natürlich brauchst Du nicht alles auf einmal und sofort aber in sehr naher Zukunft.
Die Kosten dafür gehen da schnell in die Tausende – natürlich immer auch abhängig von der Art Deines Unternehmens. Wenn Du nur ein reines Online-Business möchtest brauchst Du z.B. kein Budget für ein Geschäft, Umbau, Miete, etc. Und vielleicht auch nicht für Verpackung und Material.
Das Wichtigste ist sicher mal Logo, Visitenkarten und eine gscheite Website. Und am Anfang Werbung in SocialMedia. Und Versicherungen.
Jetzt zeigt sich, dass es wichtig ist, am Plan ganz oben ganz genau hinzuschreiben was man machen will. Als Naturfotograf mit Schwerpunkt auf Wälder weißt Du jetzt ganz genau was Du wirklich brauchst. Vor allem was das Equipment betrifft – das kann einen ganz schönen Unterschied beim Budget machen!
3.) Das Feintuning
Bis das ganze Unternehmen steht braucht es seine Zeit. Du kannst nicht alles auf einmal machen und man vergisst auch schon mal was.
Vor allem Kleinigkeiten – die aber sehr wichtig sein können!
Wer ein Gewerbe startet hat auch gewisse Regeln zu beachten und Pflichten zu erfüllen. Dazu gehört, dass Du auf Deiner Website unbedingt ein Impressum hast (Offenlegungspflicht nach dem Mediengesetz) wo Du nicht nur Name, Adresse, Telefonnummer angeben musst sondern auch Firmensitz, Aufsichtsbehörde, Art des Gewerbes, Unternehmensgegenstand, Grundlegende Ausrichtung der Website, Bildquellen und Designer. Dann gehört auch noch eine Datenschutzerklärung dazu, Haftungshinweis, Urheberrecht und die Cookie- Information. Mehr Information findest Du auf der Seite der WKO (für Österreich )
Was auch wichtig ist (aber nicht verpflichtend) sind die AGB. Hier legst Du fest zu welchen Bedingungen Du Leistungen erbringst, Produkte versendest und vieles mehr. Die AGB müssen dem potentiellen Kunden auf jeden Fall zur Kenntnis gebracht werden. Entweder Du schickst sie mit dem Angebot mit oder verlinkst bei Bestellungen auf die AGB und der Kunde muss ein Häkchen machen (dass er sie gelesen hat). Ich mache das Meiste per Mail und schicke da die AGB mit.
Wenn Du einen Shop hast und versendest (egal ob digital oder “echte” Produkte) dann muss es auch einen Widerrufstext samt Widerrufsformular geben. Alles über das Widerrufsrecht findest Du wieder bei der WKO (für Österreich
4.) Was man noch wissen sollte.
Finanzielles: jeder fängt mal klein an und keiner von uns ist Millionär, schon klar. Aber: wer ein Business beginnt muss wohl oder übel sparen bzw sich schon vorab was auf die Seite legen. Vor allem die grafische Business-Ausstattung, die Website und die Werbematerialien kosten nun mal, auch wenn man wen findet, der einem mit dem Preis entgegenkommt. Wenn man nicht gerade Grafiker ist wird man dafür Geld brauchen und zwar mehr als € 100.- Warum Design seinen Preis hat kannst Du hier nachlesen:
Ich kann jedem nur raten, die Selbständigkeit aus einem Angestellten-Verhältnis heraus zu starten. Weil:
Du kannst dadurch entspannter an die Sache herangehen weil Du noch finanzielle Sicherheit hast. Ein Unternehmen wirft nicht vom ersten Tag an ein Monatsgehalt ab.
Du kannst Dir auch vorab Dein Startkapital zusammensparen, kündigen und dann gründen. Bedenke aber dass im Startkapital auch das Gehalt für ca 6 Monate drin sein sollte.
Auch das liest man ständig: “Ich mache ja nur…. – brauche ich da trotzdem ein Gewerbe?” Die Antwort: in dem Moment, wo Du was mit Gewinnabsicht verkaufst brauchst Du eine Gewerbeanmeldung. Wenn Du den selbstgestrickten Pullover nur zum Materialpreis am Flohmarkt verkaufst dann nicht. Welche Art von Gewerbe Du anmelden musst, sagt Dir die zuständige Behörde. Einfach so auf gut Glück verkaufen geht gar nicht.
Ich weiss wovon ich rede: als ich gerade angefangen habe, hatte ich drei Stunden, nachdem ich die Website online hatte und am Weg zum Bezirksamt war, schon eine Anzeige vom Marktamt. Ich hatte ja Preise auf der Website aber das Gewerbe noch nicht angemeldet – wollte ja nur mal die Site testen ob sie läuft. Die Anzeige wurde deswegen auch zurückgezogen nachdem ich die Situation erklärt hatte. Also. Lieber zuerst zum Amt und alles abklären bevor Du loslegst.
Es sind immer viele Abmahner im Internet unterwegs, die nur darauf warten, schwarze Gewerbe zu finden und anzuzeigen. Da nützt es auch dann nichts, wenn Du nur nebenbei, in der Karenz, ganz billig oder sonstwie nähst, strickst,… Gewinn ist Gewinn und damit ein Gewerbe.
Unterm Stich ist es weder so easy noch gratis ein Unternehmen zu gründen. Gerade am Anfang braucht man Biß und Nerven und muss viel Zeit investieren. Ein Geheimrezept für geschäftlichen Erfolg gibt es aber leider nicht – sonst wären wir alle Großunternehmer, reich und berühmt.
Wenn Du ein paar wichtige Dinge beachtest und Dir ein gutes Budget zurechtgelegt hast, steht Deiner Selbständigkeit aber nichts mehr im Weg!
Alles was Du für Dein Unternehmens-Design wissen musst: So startest du dein Unternehmens- Design
Du brauchst Unterstützung bei Deinem Design? Bei der Website? Beim Texten? Social Media?
Also einfach gesagt bei allem?
Sehr gerne!
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