🎨 Design ist keine Leihgabe. Es ist ein Werk mit Wert.
Du kaufst kein Brötchen beim Bäcker. Du kaufst keine Tasse im Einrichtungshaus.
Du beauftragst einen kreativen Menschen mit Know-how, Erfahrung, Stil – und der Fähigkeit, deine Marke visuell zum Leben zu erwecken.
Und genau deshalb bekommst du nicht nur „ein Logo“ oder „eine Grafik“.
Du bekommst ein Werk. Und mit dem Werk: Rechte. Genauer gesagt: Nutzungsrechte.
So berechnest Du einfach und rasch die Nutzungsrechte
Die berühmten Nutzungsrechte: meist nur bekannt als „Lizenz“ oder „zur freien Nutzung“
So wirklich auskennen tun sich damit die Wenigsten. Vor allem wenn es um die Berechnung geht.
„Nutzungsrechte“ sagt zwar jeder, aber rechtlich gesehen heißen sie NutzungsBEWILLIGUNGEN.
Was sind Nutzungsrechte / Nutzungsbewilligungen?
❓ Was sind Nutzungsrechte überhaupt?
Die Nutzungsrechte sind gleichzusetzen mit den Tantiemen in der Musik.
Kurz gesagt:
Nur weil du etwas in Auftrag gibst, heißt das nicht, dass du damit machen kannst, was du willst.
Das Urheberrecht bleibt immer bei der Designerin oder dem Designer.
Du bekommst gegen Bezahlung bestimmte Rechte – eingeschränkt durch Zweck, Dauer, Medium und Gebiet.
📦 Beispiel gefällig?
Du lässt ein Logo designen für deine Praxiswebsite.
Du bekommst das Nutzungsrecht zur Online-Nutzung auf deiner Website.
Wenn du das Logo dann auch auf Kulis, Folder, Messeständen oder einer Werbetafel verwenden willst – brauchst du dafür zusätzliche Nutzungsrechte.
So einfach – und so oft ignoriert.
💰 Was kostet das?
Das kommt darauf an. Nicht jede Nutzung ist gleich.
Hier ein Überblick über die vier typischen Berechnungsfaktoren:
1. Umfang
Wie viele Medien willst du bespielen?
Nur Web? Oder auch Print, Verpackung, Außenwerbung?
2. Gebiet
Nur lokal in Wien? Österreichweit? EU-weit? Weltweit?
3. Dauer
Einmalige Kampagne für 3 Monate? Oder soll das Design 10 Jahre lang genutzt werden?
4. Exklusivität
Darfst nur du das Design verwenden? Oder auch dein Franchise-Partner in Linz?
Je exklusiver – desto teurer.
- Illustration
- Grafiken aller Art
- Logo /Corporate Design
- Fotos
- Infografiken
- Zeichnungen
- Kalligrafien
- uvm
So berechnest Du ganz einfach die Nutzungsrechte:
Für die Berechnung gibt es vier verschiedene Faktoren, die sich an der Art der (voraussichtlichen) Nutzung orientieren:
Je nachdem wie das Werk genutzt wird werden die einzelnen Faktoren ausgesucht und dann mit dem Honorar multipliziert.
Damit Du die Tabelle nicht auswendig lernen musst kannst Du sie HIER herunterladen!
räumlich:
- lokal: 0,1
- regional: 0,2
- national: 0,5
- europaweit: 1,0
- weltweit: 2,0
zeitlich:
- 3 Monate: 0,1
- 1 Jahr: 0,2
- 5 Jahre: 0,3
- 10 Jahre: 0,7
- unbegrenzt: 2,0
Art der Nutzung:
- einfache Nutzung: 0,1 – 1,5
- ausschließliche Nutzung:
- ohne Weitergabe an Dritte: 0,7 – 1,8
- mit Weitergabe an Dritte: 1,1 – 2,0
Art des Auftrags:
einmalig bis Dauerauftrag: 0,75 – 1,5

Wenn Du nicht selbst rechnen magst kannst Du bei Design Austria den Nutzungsrechte-Kalkulator verwenden:
💡 Und was ist ein „Buyout“?
Ein Buyout bedeutet:
Du bekommst eine besonders umfassende Nutzungsbewilligung – auf alle Medien, für alle Zwecke, unbegrenzt in Zeit und Gebiet.
Aber wichtig:
Das Urheberrecht bleibt trotzdem immer bei der Designerin oder dem Designer.
Es ist nicht verkäuflich und nicht übertragbar – weder durch Geld noch durch Vertrag.
(So steht es im österreichischen Urheberrechtsgesetz – und das lässt sich auch nicht wegräuchern oder wegverhandeln.)
Du kaufst also nicht das Werk selbst, sondern nur das Recht, es nach vereinbarten Spielregeln umfassend zu nutzen.
Und deshalb kostet ein Buyout oft das Drei- bis Fünffache des ursprünglichen Designpreises:
Weil ich als Designerin es dann nicht mal mehr als Referenz zeigen darf.
(Und nein, Canva-Vorlagen sind kein Ersatz. Auch wenn das manche Influencer glauben.)
Ein echter Buyout ist selten nötig – oft reicht eine individuell abgestimmte Nutzungslizenz völlig aus.„
Gleich als Info: nein, ich gebe weder meine offenen Daten raus (gegen kein Geld der Welt) und ich lass mich auch nicht auf ein Buyout ein.
💬 Und warum regen sich trotzdem so viele auf?
Weil Nutzungsrechte unbequem sind.
Weil’s nicht ins „Schnell mal Logo bestellen“-Mindset passt.
Weil viele glauben, sie kaufen beim Design ein Produkt.
Tun sie aber nicht.
Design ist keine Tasse. Es ist ein geistiges Werk.
Und geistige Werke haben Regeln.

„Du willst es haben wie wenn´s dein eigenes wäre – dann zahl auch so. Alles andere ist ein Fall für die Kategorie: Pfusch mit Canva und Copy-Paste.“