Oder: Warum die Eintragung im Firmenbuch keine Eintrittskarte zum Business-Olymp ist.
Viele glauben ja:
Gewerbe anmelden ➔ Visitenkarten drucken ➔ Instagram-Account erstellen ➔ Fertig ist das Business.
Falsch gedacht.
Selbstständigkeit ist nicht nur ein freier Tagesablauf in Jogginghose.
Es ist Arbeit. Verantwortung. Strategie.
Und die braucht mehr als nur einen netten Firmennamen und ein hübsches Logo.
🧠 6 Dinge, die du wirklich brauchst, bevor du "Gründerin" in die Bio schreibst:
1. Plan vor Party
Kein Business basiert auf „Ich schau mal, was passiert.“
Ein echter Plan heißt:
Was bietest du an?
Für wen?
Warum sollte jemand genau DICH buchen?
Wo willst du in 6, 12 und 24 Monaten stehen?
Ohne Antworten darauf brauchst du gar nicht erst Flyer zu drucken.
2. Zielgruppe kennen
„Ich helfe allen“ ist keine Zielgruppe.
Sondern eine Einladung, sich zu verzetteln – und unterzugehen.
Definiere klar, für wen du da bist.
Und hab den Mut, nicht für alle zu passen.
3. Angebot klar formulieren
„Ich begleite Menschen auf ihrem Weg“ ist vielleicht was für Räucherstäbchen-Workshops.
Aber nicht für echtes Business.
Biete Lösungen. Keine Poesie.
4. Preise, die was aushalten
Dumpingpreise locken Schnäppchenjäger.
Und die sind erfahrungsgemäß die anstrengendsten Kunden, die immer noch was „on top“ wollen.
Mach deine Preise fair – aber selbstbewusst.
Und steh dazu.
5. Marketing ohne Blabla
Kein „Manifestier dir Kunden“-Schaß.
Kein „High Vibe Funnel System“.
Sondern: Sichtbar sein, ehrlich kommunizieren, Mehrwert liefern.
Und ja – manchmal auch sagen: „Sorry, du passt nicht zu mir.“
6. Rechtliches & Finanzielles im Griff
Keine Website ohne Impressum.
Keine Rechnungen ohne Steuernummer.
Keine Ausreden beim Finanzamt.
Selbstständigkeit heißt auch: Verantwortung übernehmen.
Nicht nur hübsche Insta-Posts teilen.
- Gewerbeanmeldung
- Designkosten für Logo / Branding
- Designkosten für eine Website
- Designkosten für Drucksorten und Werbematerial
- Serverspace und Domain
- Druckkosten für Visitenkarten, Flyer, etc
- Werbekosten (Print oder Social Media – nix geht von allein!)
- Businesshandy (damit deine Kunden nicht um Mitternacht deine Privatnummer anrufen)
- Internet (ja, kostet auch Geld, Überraschung!)
- Materialkosten (je nach Branche unterschiedlich)
- Verpackungsmaterial (wenn du was verschickst – nein, Zeitungspapier zählt nicht)
- Kosten für Laden & Ausstattung (wenn du kein reines Online-Business betreibst)
- Versicherungen (empfohlen: Rechtsschutz – für den Fall, dass ein Kunde meint, er zahlt nicht)
- Kammerumlage
- Pflichtversicherung
- Sicherheitspolster für den Anfang (weil nicht jeder am Tag 1 den Mega-Gewinn einfährt)
🔚 Fazit:
Gründen ist einfach.
Richtig Gründen ist Arbeit.
Wenn du einen echten Plan hast, dich nicht auf Luftschlösser verlässt und dir nicht von jedem „Coach“ einen Heiligenschein aufschwatzen lässt – dann hast du eine Chance, daraus ein stabiles, freies Leben zu machen.
Wenn nicht…
Dann bist du halt der nächste Ex-Gründer in der Facebook-Selbsthilfegruppe „Warum mein Business nicht funktioniert hat.“

„Gründen ist kein Ponyhof.
Und Selbstständigkeit kein Bastelnachmittag.“