
Work in Progress: Ein (Lettering) Etikett entsteht
Mein neuestes Projekt ist wieder sehr spannend und ganz meins: Etiketten für einen Naturhonig.
Vorgegeben sind prinzipiell nur die Maße der beiden Etiketten ( für 500g und 1000g) sowie der rechtlich vorgegebene Produkttext. Ich kann mich also designmäßig austoben.
Zuerst brauche ich ein Lettering für das Logo.
Vor allem wenn man mit Lettering beginnt, fragt man sich oft „Wo anfangen?“ und wie? Daher werde hier mal den Weg zu einem der 5 Entwürfe zeigen. Das Allerbeste ist, zuerst sich konkret mit dem vorgegeben Thema – in meinem Fall Honig – zu befassen und zu recherchieren. Was ist gerade aktuell, was gibt es schon, welche Zugänge dazu gibt es? Manche legen sich dann ein Moodboard an, am Besten geht das auf Pinterest: man legt einfach eine neue Pinnwand an (die man danach auch einfach wieder löschen kann) oder man hat von Haus aus schon eigene Pinnwände wo man im Laufe der Zeit Ideen sammelt. Ich habe eine eigene Pinnwand für Package Design (Wozu ja auch Etiketten zählen): https://www.pinterest.com/unicatgrafik/package-design-inspiration/ von wo ich allgemeine Ideen bekomme. Für das Honig-Etikett habe ich aber dann in die Suche Honig und label eingegeben.
Man kann natürlich auch auf Instagram schauen, ich bevorzuge dafür aber Pinterest.
Nachdem ich mich mal bei den neuesten Trends umgeschaut habe nehme ich einfach ein Blatt Papier, Bleistift und Brushpen und fange einfach an, den Namen bzw das Logo zu schreiben. Daraus entwickeln sich dann langsam aber sicher einige brauchbare Grundentwürfe.

Die besten Scribbles scanne ich dann ein (oft fotografiere ich sie auch einfach nur mit dem iPhone ab, geht auch sehr gut) und bearbeite sie ein wenig in Photoshop: Helligkeit höher stellen, etwaige Seitenkanten weg und zu verwackelte Schrift etwas korrigieren. Dann speichere ich als .tiff ab und lade das Bild in Illustrator hoch. Jetzt beginnt dann die Ausarbeitung bzw Vektorisierung.
Bei der Vektorisiserung gibt es zwei Arten: die klassische mit dem Pen-Tool oder mit dem Bleistift. Gerade wenn man den typischen handschriftlichen Touch erhalten möchte ist es besser, den Schriftzug mit dem Bleistift-Tool nachzuschreiben und dann die Ankerpunkte nachkorrigieren. Inwieweit man dann noch korrigiert liegt an dem Effekt, den man erzielen möchte.
Nachdem ich das Logo / Name gelettered habe, habe ich dann den vorgegebenen Text in einer passenden Schrift gesetzt. Gerade bei Lettering ist es oft schwer, eine gut passende, harmonische Text-Schrift zu finden. Da muss man einfach durchprobieren – nicht vergessen, auch immer wieder mal auszudrucken: am Bildschirm schaut alles anders aus als dann „live“ am Papier. Vor allem die Dimensionen 🙂
Noch ein paar Illustrationen dazu – und fertig ist der erste Entwurf!
Notabene: Ein Entwurf ist nie das endgültige Ergebnis! Mir persönlich gefällt dieser Entwurf zwar schon gut aber ob er noch Farbe dazu bekommt oder ich die Art der Illustration noch ändere überschlafe ich noch mal…


2 Kommentare
Julia
Danke für diesen tollen Beitrag! Ein wirklich schöner Schritt-für-Schritt-Überblick! Und ein schöner Entwurf.
Irgendwie inspiriert mich das für mein nächstes Projekt – ich werd mich auch mal wieder an Handlettering setzen und keinen fertigen Font nutzen.
Pinterest liebe ich ja auch für Recherche und auch das muss ich mal wieder reaktivieren (und dir dann folgen!).
Danke jedenfalls, du hast mich inspiriert und der Artikel ist einfach praktisch, übersichtlich und interessant.
UniCat
Vielen lieben Dank für dein tolles Feedback! 🙂 Kann Lettering nur empfehlen, es macht viel Spaß und gibt halt allen einen uniquen touch. Falls Du Fragen hast oder irgendwas Bestimmtes wissen willst – ich freue mich immer über Anregungen für einen Artikel 🙂 LG!